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Die Fachwerkbauweise vor dem Bauboom in der Blütezeit Hattingens
nach 1550 unterscheidet sich wesentlich von jüngeren Fachwerkbauten.
Dies ist im Obergeschoss des Hauses gut sichtbar.
Der Abstand der Ständer in der Wand ist
groß. Die Querstreben verlaufen stark geschweift durch die gesamte
Geschosshöhe und überkreuzen sich in einem Gefach. Die Riegel
sind nicht eingezapft, sondern überblattet. Quer durch das Haus
laufende Balken wurden durchgezapft, erkennbar an den abgerundeten
Balkenköpfen mit einem Holznagel als Sicherung.
Das deutlich jüngere und vorkragende
Fachwerk im Untergeschoss zeigt eine erheblich engere Ständerstellung
ohne Querstreben. Die Riegel sind in die Ständer eingezapft.
Die engeren Ständerstellungen verursachen einen deutlichen Mehrverbrauch
an Holz. Man sollte erkennen können, dass der Besitzer sich diesen
Aufwand leisten konnte. |